Faltkanadier Ally Tour 16,5
Geniale Konstruktion
Tipps und Tricks
Faltkanadier Ally Tour 16.5
Länge 500 cm
Breite 95 cm
Breite / Dollbord 92 cm
Bootsbreite / Wasserlinie 85 cm
Tiefe 36 cm
Bogenhöhe 47 cm
Gewicht 17,5 kg
Zuladung 380 kg
Das Allyprinzip ist genial einfach und gleichzeitig sehr funktionell. Es
besteht aus drei Teilen:
•
der wasserfesten Außenhaut. Sie ist aus robusten,
glasfaserverstärkten und PVC-be schichteten Material, das
geschmeidig, flexibel und alterungsbeständig ist.
•
einer 15mm-Schaumstoffmatte im Boden. Die Bodenmatte aus
geschäumtem, geschlossenporigem Schaumstoff, die zwischen
Außenhaut und Aluminiumrahmen sitzt. Sie bietet hohen Auftrieb
und zugleich stoßdämpfende und kälteisolierende
Eigenschaften: Als „doppelter Boden“ gibt sie zusätzliche
Sicherheit.
•
tragenden Rahmen aus zusammenlegbaren Aluminiumrohr.
Das Steckrahmengestell besteht aus röhrenförmigen
Aluminiumrippen das dem Boot Leichtigkeit und Flexibilität
verleiht und dabei so stabil ist, dass die
salzwasserbeständigen Rohre sich selbst bei harten
Belastungen in Stromschnellen nicht verformen.
Das ALLY meistert größere Wellen als die meisten anderen
Kanutypen. Während ein steifer Rumpf große Wellen
durchschneidet und so leicht voll läuft oder vom Wasserdruck
heruntergepresst wird, ist der ALLY-Rumpf flexibel und klettert
zu einem gewissen Grad über die Wellen. Genau das ist eine der
Eigenschaften, die ALLY von allen anderen Kanus unterscheidet
und es so gut geeignet macht für Expeditionspaddeln unter
variierenden Verhältnissen. Diese Eigenschaft ist eben auch auf
großen Seen von Vorteil. Bei Wind und starken Wellengang liegt
das Kanu sehr sicher und stabil im Wasser. Wir sind schon häufig
bei Wellen von 1,5 m Höhe gefahren. Mit einem Feststoffkanadier
hätte ich das nicht gemacht! Das Kanu sollte dann aber unbedingt
mit Gepäck oder Ballast stabilisiert werden. Dadurch liegt der
Schwerpunkt tiefer - die Kippstabilität wird damit deutlich erhöht
- und der Windwiderstand ist geriner. Der große Vorteil des Ally
gegenüber Feststoffkanadiern liegt in der Flexibilität. Das
Aluminiumgerippe ist dafür verantwortlich, das das Boot nicht
starr sondern flexibel ist. Das Boot passt sich der Wellenbewegung
an.
Bei starkem Wind bzw. hohen Wellen sollte unbedingt die
zugehörige Spritzdecke verwendet werden. Sie schützt vor
Wassereinbrüchen, außerdem vor Wind und Kälte und reduziert
die Windanfälligkeit. Mit montierter Spritzdecke und Schürze kann
ein erfahrener Kanupaddler sehr unterschiedliche Verhältnisse
meistern – ob es nun um Flüsse mit hohen Wellen und
technischen Herausforderungen geht oder um hohe Wellen auf
offener See. Hohen Wellen können ohne Spritzdecke ins Boot
schlagen. Auf dem Akkajaure schwappten einige Wellen trotzt
Spritzdecke (ohne Schürze) ins Boot. Manchmal läuft das Kanu
über die Welle hinaus - der Bug schlägt dann ins Wellental und
taucht unter - ohne Spritzdecke nimmt man gut Wasser auf.
Das Einzige was dem Boot Schaden zufügen kann sind
messerscharfe Steine oder spitze Äste die aus dem Wasser
ragen. Sie können die Bootshaut verletzen oder gar
aufschneiden. Ein Riss kann im Notfall genäht und mit einen
Flicken aus Bootshaut repariert werden. Wasserrutschen aus
Beton oder Stege sind ebenfalls nicht zu empfehlen da sie an der
Bootshaut scheuern. Runde Steine machen dem Ally dagegen
überhaupt nichts aus ausser einigen Scheuerstellen.
Ally Katalog und Links
Auf einer "Globeboot" haben
wir vor Jahren Kanus
getestet. Das Ally wirkt
aber im ersten Moment
recht empfindlich. Mit
seinem Gerippe aus
Aluminiumlängs- und
Querspanten und der
Außenhaut aus
Glasfibergewebe.
Das Kanu läßt sich in einem
225L Kanurucksack
verpacken und trans-
portieren. Durch sein
geringes Gewicht kann das
Ally auf Portagen auch
zusammengebaut leicht
getragen werden. Der
Aufbau dauert ca. 30
Minuten, der Abbau ca. 15
Minuten - setzt aber einige
Übung voraus.
Wir haben uns für ein Ally
Tour 16.5 entschieden und
das nicht bereut!
© Lappland-Tour.de 2015
Bootsaufbau am Vingarna
Trotzdem gibt es einige Verbesserungen die die Lebensdauer des Ally erhöhen.
Hierfür kann das Reparaturset von Ally verwendet werden. Das Boot ist sehr
einfach zu reparieren bzw. einige Verstärkungen anzubringen. Zunächst sollte die
Bootshaut gereinigt werden. Mit einem Lösungsmittel (Aceton) wird die
Beschichtung angelöst und leicht klebrig. Reparaturflicken oder z.B. die
Halterungen für die Spritzdecke können so einfach, schnell und sicher aufgeklebt
werden.
•
Scheuerleiste
Über die Bootslänge habe ich auf
beiden Seiten eine Scheuerleiste
(Flickmaterial) aufgeklebt. Die schützt das Boot vor Scheuerstellen beim Anlegen oder
auf Wasserrutschen. Dies sollte vor bzw. gleich mit dem Anbringen der Halterungen für
Spritzdecke verbunden werden.
•
Verstärkung von Bug, Heck und Boden
Der Boden besteht aus verstärktem, dickerem Glasfibergewebe. Auch dieses Material
gibt es als Flickmaterial zu kaufen. Daraus habe ich eine Verstärkung für Bug und Heck
gebaut. Beim Anlanden in Sand, Kies oder Steinen oder einem Kontakt mit Felsen oder
anderen Hindernissen im Wasser ist insbesondere der Bug beansprucht. Weiter habe ich
ebenfalls den Boden mit einem Streifen Glasfibergewebe verstärkt.
•
Schutz des Süllrands
Der Einsatz der Paddel führt zu einer Abnutzung der obersten Schicht des
Glasfibergewebes (Süllrand). Werden Holzpaddeln eingesetzt scheuert das Paddel auf
dem Glasfasergewebe, die Lacksicht des Paddelns wird dadurch abgescheuert. Um dies
zu verhindern haben sich 3/4 " Wasserschläuche aus dem Baumarkt bewährt (Ein Tipp
aus dem Internet!). Den Schlauch über die gesamte Länge aufschneiden und über den
Süllrand klemmen.
•
Beschriftung der Spanten
Der Aufbau des Ally verlangt einige Übung. Einige der Längsspanten sind nur in einer
Richtung einzubauen. Um den Aufbau zu erleichtern und zu beschleunigen habe ich
einige Längs- und Querspanten mit Pfeilen bzw. Nummern beschriftet. Ein verkehrter
Einbau wird damit einfach verhindert.
•
Fender für Anlegen. Aus Schaumstoffummantelung zur Isolierung von Heizungsrohren
lassen schnell und billig Fender oder Tragegriffe bauen.